Wohnungssuche via Social Media
Private Facebook-Profile nutzen bereits seit ungefähr fünf Jahren ansteigend ihren „Freundeskreis“, um Wohnimmobilien anzubieten oder zu suchen. Auch Immobilienkanzleien haben den Social Media-Kanal zur Vermarktung entdeckt. Ein Bericht aus dem Trendresearch für den Immobilienring IR zeigt das Geschehen rund um Suchende und Anbieter sowie auch neue Tricks von „schwarzen Schafen“ unter den Immobilienmaklern auf. Andrea Baidinger, die den Research für den Immobilienring durchführte: „Facebook etabliert sich zunehmend als zusätzlicher Marktplatz für Wohnimmobilien. Twitter, Instagram und Pinterest haben noch keine große Reichweite für österreichische Immobilien, werden aber manchmal für High-End-Objekte genutzt, wo vor allem Bilder ausschlaggebend sind, um Interesse zu wecken.“
Aktueller Research zeigt Immobilienmakler auf Abwegen
Auf Facebook suchen Menschen, die hoffen, über einen Privatkontakt zu einer günstigen und provisionsfreien Wohnung zu kommen. Die Chancen dafür sind gering, aber die Möglichkeit auf Fakeinserate hereinzufallen, die auf Vorauskasse abzielen, oder „Tarnprofile“, die dann doch zu einer nicht leistbaren Wohnung führen, sind groß. Georg Spiegelfeld, Präsident Immobilienring Österreich: „Facebook kann vor allem zur schnellen Vermarktung von Mietwohnungen gut genutzt werden. Leider werden gerade hier Intransparenz und Gesetzesüberschreitung eingesetzt. Es stellt sich schon die Frage, warum manche Makler es nötig haben, ihre Profession zu verstecken und als Private aufzutreten.“ Genau diese neue Entwicklung zeige aber auf, wie wichtig ein Qualitätslabel wie der Immobilienring für seriöse Immobilienmakler sei, um sich völlig von unsauberen Praktiken abzugrenzen, so Spiegelfeld weiter.
Maklerangebote überwiegen
Außerhalb der Privatprofile und Unternehmensseiten von Immobilienkanzleien werden Wohnimmobilien in offenen und geschlossen Gruppen auf Facebook angeboten. Am häufigsten gesucht und angeboten werden Mietwohnungen und WGs, gefolgt von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern. Die größten offenen Gruppen werden von deutschen Verlagen betrieben, die Angebote von marktführenden Plattformen verlinken. Rund 60 Prozent der Angebote führen zu Maklerinseraten. Besucherbeiträge kritisieren dies auch des Öfteren, da im Titel meist „provisionsfreie Wohnung“ oder „private Wohnung“ angeführt und damit eine kostenfreie Privatvermittlung suggeriert wird.
Intransparenz durch Tarnprofile
Die größten geschlossenen Gruppen werden entweder von einer Metaplattform in Zusammenarbeit mit Profis für Social Media betrieben (etwa die Hälfte der Angebote führt zu Maklerinseraten) oder von einer Werbeagentur, welche die gewonnenen Daten für weitere Marketingaktivitäten nutzt. Baidinger: „In diesen geschlossenen Gruppen überwiegen vermeintlich Privatangebote, jedoch werden Tarnprofile eingesetzt, die wiederum zu Maklerangeboten führen.“
IR Immobilienring wird zu Immobilienring Österreich
Der Immobilienring IR entstand 2007 als Nachfolgeorganisation der Immobilienbörsen Vereinigung Austria. Im elften Jahr nach der Gründung strukturiert sich der Immobilienring IR neu. Andreas G. Gressenbauer, Vizepräsident Immobilienring Österreich: „Österreich ist für Einzelorganisationen zu klein, deshalb treten alle regionalen IR-Vereine in den neuen, national agierenden Immobilienring Österreich ein. Jedes neue Mitglied kann unabhängig von seiner Maklersoftware aufgenommen werden, es muss kein Länderverein und damit auch keine neue Struktur mehr aufgebaut werden.“ Eine Zielsetzung bleibt gleich: Qualität geht vor Masse, denn nur so können wir unseren Kunden ein hohes Maß an Sicherheit bieten. Auch die aktuellen Research-Ergebnisse, wie „schwarze Schafe“ der Branche auf Social Media Kanälen intransparent und unter Umgehung von Gesetzen agieren, zeigen die Notwendigkeit. „Wir müssen unermüdlich am Qualitätsanspruch weiterarbeiten. Aus Verantwortung für unsere Kunden und für das Image der österreichischen Maklerbranche“, appelliert Gressenbauer an alle Maklerkollegen.