Was ist kostenlose Immobilienbewertung wert?
Angesprochen auf Online-Kostenlos-Bewertungen wie die des Maklerunternehmens McMakler, wenden Sachverständige beispielsweise ein, man könne dieses Unternehmen gar nicht als Bewertungsanbieter bezeichnen. Denn diese „Bewertung“ habe nicht den Sinn und Zweck, dass eine Bewertung herauskomme, sondern dieses Tool sei generiert worden, um für dieses Maklerunternehmen einen Lead zu generieren. Dabei wolle man bewusst nicht, dass der Wert so genau sei, dass der Kunde bzw. der Anwender den Systembetreiber dann nicht mehr brauche. Es werde zwar durchaus eine Indikation über den Preis am Markt geboten, aber nicht annähernd ein konkreter Wert. Damit der Anwender den Wert erhalte, müsse er seine Kontaktdaten hergeben, somit handle es sich hier um einen Leadgenerator.
Jakob Cerbe, Österreich-Geschäftsführer von McMakler, lässt das naturgemäß so nicht stehen: „Wir positionieren uns gezielt zwischen tradierten Maklerbüros und Online-Maklern. Unsere eigenen Makler beraten und begleiten in Deutschland und Österreich Kunden im Verkauf und in der Vermietung vor Ort.“ Unterstützt würden sie dabei von einer Unternehmenszentrale, deren Ziel es sei, die Digitalisierung der Immobilienbranche zu gestalten und anhand von Big Data – „wichtig für Bewertung und Preisentwicklung“ – und eigenen Softwarelösungen die Vermarktung für den Kunden effizienter und transparenter zu gestalten.
„Zum Unterschied vom klassischen Makler kommen wir mit dem Kunden in dem Moment in Kontakt, wo er sich mit dem Verkauf das erste Mal beschäftigt, zum Beispiel eben mit der Frage, was seine Immobilie wert sei“, erklärt Cerbe. In einem Moment also, wo die Entscheidung zu verkaufen vielleicht noch gar nicht gefallen sei. „Und das“, so Cerbe, „ist aus unserer Sicht der perfekte Anknüpfungspunkt für einen Kunden, zumal er zu diesem Zeitpunkt ja auch Interesse an einer Beratung hat. Er möchte informiert und beraten werden. Und hier ist McMakler mit dem starken lokalen Know-how unserer Makler und dem datenbasierten Verständnis für Preisentwicklungen ein möglicher Ansprechpartner.“
Auch die Plattform Immowert123.at bietet kostenlos eine Online-Bewertung an – „in erster Linie, um den Immobilienmakler in Österreich zu unterstützen und zu stärken“, erklärt das Plattform-Team. Die Software selbst sei so konzipiert und entwickelt worden, „dass Makler ein intuitives, einfaches und professionelles Werkzeug erhalten, mit dem sie schnell und professionell eine Immobilienbewertung für ihre Kunden erstellen können; dies stellt auch unser primäres Geschäftsmodell dar.“ Interessierten Privatnutzern, die sich vorab unverbindlich informieren möchten, biete man die Möglichkeit, das Programm mit weniger Funktionalität zu testen und bei Gefallen eine detailliertere Bewertung zu erhalten, die dann kostenpflichtig sei. Der Bewertungsalgorithmus der Plattform arbeite nach dem Liegenschaftsbewertungsgesetz (LBG) und richte sich größtenteils an Kranewitter aus.
„Es geht uns darum, den Verkehrswert einer Immobilie – also den voraussichtlich zu erzielenden Verkaufspreis – zu ermitteln. Das ist im Liegenschaftsbewertungsgesetz genau definiert und in den meisten Fällen der Wert, den die Kunden für den Verkauf benötigen“, hält Niels Jacobsen von der Geschäftsführung der immoverkauf24 GmbH fest. Man arbeite mit Gutachtern und mit Maklern zusammen und empfehle den Kunden auch Makler. „Und natürlich wollen wir damit auch Geld verdienen“, so Jacobsen, „ich kann aber versichern, dass wir – wie mitunter unterstellt wird – keine Daten unserer Kunden an Makler verkaufen. Unser Ansatz ist der, dass wir nur verdienen, wenn der Kunde zufrieden ist und seine Immobilie verkauft hat. Dann bekommen wir einen Anteil der erzielten Courtage des Maklers ab.“ Das habe für den Kunden den Vorteil, „dass wir einen Anreiz haben, nur seriöse Makler zu empfehlen.“