Wiener Zinshausmarkt: Preise stabilisieren sich
Steigende Transaktionsvolumina und eine zunehmende Preisstabilisierung in zentralen Wiener Lagen lassen auf eine Stabilisierung hoffen. Ist der Wiener Zinshausmarkt in der neuen Normalität angekommen?

Laut dem aktuellen Marktbericht von Otto Immobilien hat sich der Wiener Zinshausmarkt im Jahr 2024 weiter stabilisiert. Mit einem Transaktionsvolumen von 872 Millionen Euro wurde ein Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Insgesamt fanden 297 Transaktionen statt – neun Prozent mehr als im Jahr 2023. Besonders auffällig war die Entwicklung im zweiten Halbjahr, in dem das Volumen um 13 Prozent auf 476 Millionen Euro zulegte.
Transaktionsvolumen legt zu – Steigerungen in zentralen Bezirken

Der Wiener Zinshausmarkt zeige laut Philipp Maisel, Leiter des Zinshaus-Teams bei Otto Immobilien, eine Erholung. Das steigende Transaktionsvolumen sei ein Signal für eine nachhaltige Stabilisierung des Marktes. Deutliche Zuwächse wurden in den Bezirken 1, 4, 8, 9 und 18 beobachtet. Rückläufig war die Entwicklung hingegen in den Bezirken 7, 15, 19, 20 und 21. Unternehmensstrukturen dominierten sowohl auf Käufer- als auch Verkäuferseite, mit Anteilen von 83 beziehungsweise 62 Prozent. Auch die Anzahl der Gründerzeit-Zinshäuser war rückläufig – Hauptursache bleibt die Umwandlung in Wohnungseigentum.
„Der kontinuierliche Rückgang des Bestands an Gründerzeit-Zinshäusern verdeutlicht den anhaltenden strukturellen Wandel auf dem Wiener Immobilienmarkt“, sagt Martin Denner, Leiter der Research-Abteilung bei Otto Immobilien.
Preisentwicklung: Stabilisierung und erste Anstiege

Die Preisentwicklung zeigt nach den Rückgängen der Vorjahre eine Stabilisierung. In den Bezirken 9 und 10 kam es zu Preissteigerungen von rund fünf Prozent. Die Minimalpreise liegen aktuell bei 1.540 Euro pro Quadratmeter, während Spitzenwerte bis zu 10.460 Euro pro Quadratmeter erzielt werden. Im Durchschnitt wird ein Preis von EUR 3.287 pro Quadratmeter erzielt, was eine Stabilisierung auf dem Niveau der Vorjahresperiode bedeutet. Die durchschnittliche Rendite beträgt rund 3,13 Prozent.
Ausblick: Zinshausmarkt in der neuen Normalität

Nach einer Phase der Preisverwerfungen, ausgelöst durch die Zinswende ab Sommer 2022, befände sich der Markt seit rund einem Jahr in einer stabilen Seitwärtsbewegung. Die Aufwärtstendenz des Marktes spiegelt sich auch bei Otto Immobilien wider: 2024 geht als Rekordjahr mit einem Transaktionsvolumen von 186 Millionen Euro und einem geschätzten Marktanteil von 21 Prozent ein. Die steigende Anzahl an Exklusivmandaten durch private Eigentümer*innen sowie eine starke Projektpipeline stützen den positiven Ausblick für das Jahr 2025.
„Die Nachfrage konzentriert sich derzeit vor allem auf gute Lagen innerhalb des Gürtels und zusätzlich auf die Bezirke Hietzing, Währing und Döbling“, berichtet Maisel.