Wie das Schwarze Brett sich neu erfindet
Das Schwarze Brett als Informationstafel mit Schaupiktogrammen, als App oder digitales Display im Aufzugsnotrufsystem. Die Kommunikationsmöglichkeiten der Hausverwaltung mit dem Mieter sind vielfältig.


Das Schwarze Brett, einst eines der wichtigsten Informationsmedien zwischen Hausverwaltungen und Mietern, fristete die letzten Jahrzehnte ein recht bescheidenes Dasein. Das scheint sich nun langsam zu ändern. Die Neuinterpretationen der „Informationstafeln“ und die fortschreitende Digitalisierung bescheren dem Schwarzen Brett ein überraschendes Comeback in vielen Facetten.
„Lange Zeit wurde das Stiegenhaus vernachlässigt, aber langsam entdecken Hausverwaltungen dessen repräsentative Funktion allmählich wieder“, weiß Gerald Waupotitsch, Geschäftsführer des Unternehmens „Schwarzes Brett“. Dementsprechend flexibel ist Waupotitschs klassische Variante des Informationsboards. „Unser Schwarzes Brett vereint die Optik der digitalen Welt mit der Einfachheit der analogen Welt. Es bietet viele Möglichkeiten, Funktionen, Größen. Es ist Schaukasten, Infoboard, Hinweisschild und Wegweiser. Durch individuelle Gestaltungsmöglichkeiten wird jedes Board zu einer Visitenkarte.“ Besonders nachgefragt ist in Kombination derzeit auch ein von Gerald Waupotitschs’ Team entwickeltes Informationssystem. Mittels leicht verständlicher Piktogramme kann etwa die Hausordnung einer Immobilie einfach und sinnerfassend dargestellt werden, vor allem für Wohnimmobilien mit hohem Migrantenanteil ein entscheidender Vorteil. Dass Gerald Waupotitsch mit seinem Schwarzen Brett im Zeitalter der Digitalisierung auf die klassische Variante setzt, hat durchaus Programm. Zwar denkt der Geschäftsmann über eine digitale Variante seiner Informationstafel nach, glaubt aber, dass Hausverwaltungen und Eigentümer in Summe die billigere, analoge Variante bevorzugen würden.
Das Brett als App
Einen gänzlich anderen Weg hat der Immobiliendienstleister Attensam eingeschlagen. In Kooperation mit dem Wohn-App-Spezialisten Casavi bietet Attensam Hausverwaltungen und Bewohnern ein modernes und ausgereiftes Informations- und Serviceportal für die Kommunikation im Haus. Das Schwarze Brett im Hausgang ist damit online verfügbar und liefert Informationen, Daten und Neuigkeiten rund ums Haus auf Smartphone, Tablet und PC. „Die Qualität des eigenen Wohnumfelds hängt auch von den beteiligten Dienstleistern ab. Wir schaffen auf Basis einer Online-Plattform Transparenz und Informationsaustausch. So können Bewohner, Eigentümer und Hausverwalter jederzeit verfolgen, ob und wann der Attensam Hausreiniger den vereinbarten Besuchstermin erfüllt hat oder die Schneeräumung durchgeführt wurde“, schildert Stefan Polletin, Attensam Geschäftsführer Salzburg & Oberösterreich, Vorteile des neuen Portals. Auch der nachbarschaftliche Austausch – speziell in größeren Anlagen – wird gefördert: Von der Suche nach einem Babysitter bis hin zur Vermietung eines Garagenstellplatzes können einander Bewohner eines Objekts gegenseitig unterstützen und die Gemeinschaft stärken. Zusätzlich zur Attensam-Anbindung steht Hausverwaltungen auf Wunsch auch ein vollwertiges Kundenportal zur Verfügung. Über die integrierte Dokumentenablage können etwa Energieausweis, Hausordnung und Betriebskostenabrechnung jederzeit von Bewohnern und Wohnungseigentümern abgerufen werden. Neben einer effizienten Abwicklung der Abläufe und Tätigkeiten und einer nachweislichen Reduktion von Telefonaten kann der Hausverwalter über das elektronische Schwarze Brett alle Bewohner und Eigentümer über aktuelle Entwicklungen unmittelbar informieren.
Infos in Bewegung
Eine weitere Möglichkeit der Kommunikation mit den Hausbewohnern bietet das System des prämierten Start-up-Unternehmens View Elevator. Das VIEW Tablet ist ursprünglich als barrierefreies Notruf- & Displaysystem konzipiert, welches in alle Aufzugsanlagen – herstellerunabhängig und autark – eingebaut werden kann. VIEW schaltet im Notfall in einen speziell entwickelten Notrufablauf. Neben der üblichen Sprachverbindung kann über ein HD-Display mittels barrierefreier JA/NEIN Tasten kommuniziert werden. Bei herkömmlichen Notrufsystemen sind beispielsweise gehörlose Menschen völlig isoliert in der Aufzugskabine. Im Normalzustand spielt das Gerät Zielgruppen gerichtete Inhalte & Werbung aus – ein ideales zusätzliches Informationstool für Hausverwaltungen. Profitieren sollen Immobilieneigentümer unter anderem vor allem durch die digitale „Werbeplattform“ in der Aufzugskabine. Die jährlichen Betriebskosten für das System lassen sich so im Idealfall halbieren, heißt es bei View Elevator.