Vorarlberg: Das Einfamilienhaus bleibt das Ziel
Am 23. Juni 2022 erfolgte der Spatenstich in der Hellbrunnenstraße in Hohenems. Bis 2024 errichtet i+R in dem Quartier in vier Baukörpern 58 Eigentumswohnungen sowie die Wohnbauselbsthilfe ein Mehrfamilienhaus mit 24 Miet-/Mietkaufwohnungen. Günther Ammann, Fachgruppenobmann der Vorarlberger Immobilien- und Vermögenstreuhänder, berichtet: „Wenngleich sich die Gesamtsituation seit dem 24. Februar 2022 stark geändert hat, steht der Vorarlberger Immobilienmarkt nach wie vor grundsätzlich sehr gut da. Allerdings wurde es partiell holpriger. Wir sind in Teilbereichen mit exorbitanten Preissteigerungen und -unsicherheiten sowie mit Lieferverzögerungen und -engpässen konfrontiert. Teilweise wissen wir nicht, wie diese begründet sind und wo – salopp formuliert – geblufft wird. Jedenfalls betrachten wir es als unsere Hauptaufgabe, die Kalkulationssicherheit wiederherzustellen.“
So versucht man punkto Kalkulationssicherheit, in vielen Bereichen mit Bandbreiten auf ein überschaubares Maß zu gelangen. Gesamtheitlich betrachtet stabilisiert sich die Situation gemäß Ammann gerade leicht. Kalkulationen, die halten, bilden jedoch weiter die Ausnahme. Deswegen gibt es im Ländle – wie in ganz Österreich – gewerbliche Bauträger, die abwarten. Andere Gewerbliche realisieren, verkaufen jedoch erst, wenn sie wissen, was das Projekt gekostet hat. Gemeinnützige wiederum halten jetzt teils Projekte zurück.
Wer suchet, der findet
„Weil der Markt über ein sehr gutes Angebot verfügt, ist die Situation verkraftbar. Wer in Vorarlberg eine Wohnliegenschaft kaufen oder mieten will, wird fündig“, zeigt sich der Fachgruppenobmann positiv. Deklariertes Ziel der Vorarlberger bildet aber unverändert das Einfamilienhaus. Wenn man das Grundstück dafür erwerben muss, wird es finanziell immer schwieriger, dieses Ziel zu realisieren. Im Rheintal kostet ein Quadratmeter Bauland durchschnittlich 750 Euro. Die Grundstücksgrößen schrumpfen und zählen aktuell etwa 500 Quadratmeter, oft lediglich knappe 350 bis 400 Quadratmeter. Bauland für Wohnbauträgerprojekte schlägt im Ländle mit rund 1.000 bis 1.200 Euro pro Quadratmeter zu Buche.