Steirische Wohnbauprojekte in Zahlen gegossen

Wohnbau
09.11.2022

Von: Redaktion OIZ
Der bereits 2021 aufgezeigte Trend, dass die Wohnungsproduktion in der Steiermark den demographisch begründeten Bedarf übersteigt, wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen. Das gibt eine aktuelle Studie des WKÖ-Fachverbands preis.

neue Wohnanlage
Anfang Oktober 2022 fertiggestellt: Die Anlage namens 186 Grad mit 160 Neubauwohnungen in der Gradnerstraße in Graz.

Der WKÖ-Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder präsentierte gemeinsam mit Exploreal die Aktualisierung der Studie „Wohnbauprojekte in der Pipeline in der Steiermark“. Die Experten werteten für das Bundesland 649 Projekte mit rund 17.000 Wohneinheiten. Analysiert wurden dabei solche mit einem Fertigstellungsjahr von 2020 bis 2022. Die durchschnittliche Projektgröße liegt bei rund 26 Wohneinheiten. Ein Durchschnittsprojekt in der Steiermark ist somit kleiner als eines in Wien (mit durchschnittlich fünfzig Einheiten), aber größer als eines in Niederösterreich (mit im Schnitt 21 Wohneinheiten). Im Vergleich zu Niederösterreich oder Burgenland fällt der Anteil an errichteten Reihen- und Doppelhäusern geringer aus.

Die gewerblichen Wohnbauträger errichten in der Steiermark mit 71 Prozent nicht ganz ein Dreiviertel der Neubauwohneinheiten. Der Anteil von gewerblichem Eigentum ist etwas höher als jener von gewerblicher Miete. Der Anteil der gemeinnützigen Wohnbauträger liegt ergo bei 29 Prozent. Im Vergleich zur letztjährigen Auswertung ging der Anteil der Gemeinnützigen um zwei Prozent zurück.

Graz bei Neubauleistung in Front

In der Steiermark werden dieses Jahr knapp 7.000 Wohneinheiten fertiggestellt. Damit ist die Anzahl der erwarteten Fertigstellungen etwas höher als jene der Vorjahre. Für das folgende Jahr ist mit rund 6.600 geplanten Fertigstellungen eine etwas geringere Anzahl prognostiziert. Für heuer sind mit etwa 2.700 Eigentumswohnungen rund vierzig Prozent der Neubauleistung in diesem Segment geplant. Der schon 2021 aufgezeigte Trend, dass die Wohnungsproduktion den demographisch begründeten Bedarf übersteigt, wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen. 2023 sollen mehr Wohnungen auf den Markt kommen, als neue Haushalte aufgrund der Haushaltsprognose gegründet werden.

Auf Bezirksebene findet weiterhin der Großteil der Neubauleistung in den Bezirken Graz-Stadt und -Umgebung statt. Bezogen auf die Wohneinheiten pro tausend Einwohner wird in diesen beiden Bezirken der höchste Wert erzielt – mit rund elf sowie rund fünf Einheiten pro tausend Einwohner.

Durchschnittspreis: 250.000 Euro

Die Differenzierung in gewerbliche und gemeinnützige Bauträger zeigt weiterhin die hohen Fertigstellungszahlen in Graz im Vergleich zum restlichen Bundesland. Hier errichten die Gewerblichen rund 72 Prozent der Wohneinheiten. Nur in den Bezirken Leoben, Voitsberg sowie Bruck-Mürzzuschlag wird die Mehrzahl an Einheiten von gemeinnützigen Bauträgern gebaut.

Mit Vermarktungsbeginn Oktober 2021 befinden sich die meisten Wohneinheiten pro tausend Einwohner weiterhin in der Stadt Graz in der Vermarktung (neun Einheiten pro tausend Einwohner), gefolgt von Graz-Umgebung. Im Vergleich dazu ist in den Bezirken Murtal und Liezen das neu hinzugekommene Angebot weiterhin am geringsten.

Der Preis für eine Bauträgerwohnung im Angebot liegt in der Steiermark aktuell bei rund 250.000 Euro. Er stieg damit seit der letzten Auswertung um rund acht Prozent, bei ungefähr gleichbleibender Flächengröße. Im Vergleich dazu betragen die Kosten für eine Wohnung im Burgenland rund 370.000 Euro. Dieser kletterte im Vergleich zum letzten Jahr um rund sechs Prozent.