Schöne neue (Büro-)Welt
Anfang Jänner bezog der Facility-Service-Dienstleister ISS Österreich ein neues Headoffice in der Lassallestraße im 2. Wiener Gemeindebezirk. Das 4.500 Quadratmeter große Büro zählt auf zwei Etagen des adaptierten Gebäudes rund 180 Arbeitsplätze. Bei der Einrichtung wurde Wert auf Nachhaltigkeit, wohnliches Design, modernstes Equipment sowie das Wohlbefinden der Mitarbeiter und Besucher gelegt. Der Standort bietet lichtdurchflutete, offene Arbeitsplätze, flexibel nutzbare Konferenz- und Schulungsräume, höchsten technischen Standard sowie gemütliche Bistros, eine Showküche und ein neues Schulungszentrum. Zeitgleich übersiedelt auch das firmeneigene Jobcenter an die neue Adresse.
Großvermietungen wie jene an ISS Österreich belegen, dass die Vermietungsleistung im Bürosegment in Wien 2022 durchaus positiv ausfiel. Mit rund 190.000 Quadratmetern wurde laut EHL der Wert des Jahres davor trotz des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds leicht übertroffen. „Die zu Beginn 2022 positive Stimmung nach weitgehender Überwindung der Covid-Krise wurde durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs wieder deutlich getrübt. Insgesamt können wir jedoch auf einen sehr zufriedenstellenden Marktverlauf mit erfreulichem Flächenumsatz zurückblicken. Auch das Mietpreisniveau zeigte sich zu Jahresende leicht steigend und die Leerstandsrate wies einen weiteren Rückgang auf nur mehr 4,0 Prozent auf“, erklärte Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien GmbH, bei einer Pressekonferenz. Und weiter: „Das ist jedenfalls eine sehr solide Basis für die weitere Entwicklung am Wiener Büromarkt.“
Im Ringen um Arbeitskräfte
Ebenso belegen die neuen Räumlichkeiten von ISS Österreich, dass – unabhängig von Wien – aufgrund der Vielzahl an neuen Herausforderungen weiterhin mit Dynamik auf dem heimischen Büroimmobilienmarkt zu rechnen ist. Fakt ist: Im Kampf um Arbeitskräfte verlagert sich der Bedarf zunehmend von aufgabenorientierten zu interaktionsorientierten Flächen. Legebatterien und Großraumbüros müssen hochqualitativen Bereichen weichen, die individuellen Nutzerbedürfnissen entgegenkommen. Attraktive Lagen gewinnen an Bedeutung. Konzepte wie Coworking Spaces erfreuen sich immer stärkerem Zuspruch. Selbstredend, dass sich in den meisten Unternehmen zwei bis drei Tage Homeoffice pro Woche etabliert haben.
Andreas Gnesda, CEO von teamgnesda, prognostizierte bei einer Pressekonferenz: „Es wird eine Zeit kommen, da werden auch von großen Unternehmen nicht mehr Flächen nachgefragt, sondern funktionierende Biotope, in denen Provider fix fertig gestaltete und eingerichtete, flexible Büros mit einem skalierbaren Paket an Services wie Empfang, Event, Catering – zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse der Organisation.“