„Nicht abwarten!“

Facility Management
05.02.2024

Von: Redaktion OIZ
Energiewende und Digitalisierung ermöglichen es, einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu schaffen.

Photovoltaik-Paneele
Gerade Bürogebäude bauen immer mehr Photovoltaik ein, wobei es darum geht, den „kurzen Weg von der Sonne ins Auto“ herzustellen.

Digitalisierung allenthalben. Auch hinsichtlich Klimaneutralität im Gebäudebestand. Es gilt, Energie einzusparen, „denn hier – im Bereich Heizung und Kühlung sowohl im Bürobereich als auch verstärkt im Wohnbereich – liegt das hohe Potenzial der Digitalisierung“, sagt Andreas Glatzl, Geschäftsführer der Mach Energiegesellschaft m.b.H. Einerseits eben um den Energieverbrauch zu senken, andererseits um die benötigte Energie ökologisch und nachhaltig bereitzustellen. „Es geht darum, dass ,analoge’ Gebäude zu ,intelligenten’ Gebäuden werden, indem für nachhaltiges Energiemanagement die entsprechenden Sensoren vorhanden sind“, so Glatzl. „Gebäude, die saniert werden, sollten also nicht nur neue Fenster und eine Wärmedämmung bekommen, sondern auch alle Sensoren und technischen Einrichtungen, um das Gebäude digital betreiben und entsprechend einregeln zu können.“

Die Digitalisierung könne zu einem Viertel bis zu einem Drittel zu effizienterem Energieverbrauch im Gebäudebestand beitragen, so Glatzl. Ein technisch intelligentes Gebäude, ausgestattet mit entsprechender Sensorik für den optimalen Einsatz der Energie, könne jedenfalls einen guten Beitrag leisten. Die restlichen „Pakete“ für die Energiewende sehe er in einer ökologischen Herstellung der Energie, sei es grüne Fernwärme, Erdwärme, Solarenergie in Kombination mit Photovoltaik oder Geothermie. Ein Mix aus mehreren Paketen sollte hinsichtlich der Energiewende greifen. „Sobald ein Gebäude mit entsprechender Sensorik ausgestattet ist, kann man auch das Nutzerverhalten vertiefender kennenlernen und verstehen“, sagt Glatzl und spricht in diesem Zusammenhang auch die E-Mobilität an: Gerade Bürogebäude würden immer mehr Photovoltaik einbauen, wo es dann darum gehe, den "kurzen Weg vom Auto zur Sonne" herzustellen. Und das werde dann möglich, wenn man das ganze Gebäude vernetzt denke und die Energie tatsächlich dort nutze, wo sie hergestellt wird. „Diese dezentralen Lösungen werden durch die Digitalisierung möglich, weil die Systeme miteinander kommunizieren müssen – was sie vielfach auch schon tun.“

Aufwertung für Gebäude

Glatzls Botschaft an die für das Energiemanagement in Gebäuden zuständigen Personen: Energiewende und Digitalisierung ermöglichten es, nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu schaffen. Und damit werde es auch finanziell sinnvoll, denn das Gebäude erfahre dadurch auch eine Aufwertung. Schließlich werde von Gebäudenutzern immer mehr erwartet, dass nachhaltige technische Lösungen vorhanden sind. „Also nicht abwarten, sondern beginnen, für Häuser mit einem gewissen Alter Lösungen auszuarbeiten und auch zu verfolgen!“

Wärmebilderfassung
Die thermografische Erfassung möglicher Fassadenleckagen ermöglicht die gezielte Optimierung der Wärmedämmung.

Im Zusammenhang mit Energiemanagement in Immobilien ist auch auf die vom TÜV Austria angebotenen Sanierungskonzepte samt Förderbegleitung hinzuweisen. Bernhard Schwarz, dortiger Bau- und Energieexperte: „Gerade in der kalten Jahreszeit können Leckagen an der Fassade mit unseren Thermografie-Angeboten bestens ermittelt und ein optimales Package an Wärmedämm-Maßnahmen an die Bedürfnisse des Kunden angeboten und aufgezeigt werden.“ In Zeiten von erhöhten Energiekosten würden sich solche Investitionen in die Optimierung und Verbesserung von Immobilienbeständen samt dem Lukrieren von Fördergeldern gleich doppelt auszahlen. Obendrein könnten ebensolche Prozesse in Unternehmen optimal mit einem bestens implementierten Facility Management durch die Nutzung der Digitalisierung in Gebäudekomplexen zu einem wahren Leuchtturmprojekt an Energieeffizienz beitragen und Synergien aufzeigen. „In Kombination mit alternativen Energiekonzepten, im besten Fall mit einer Photovoltaikanlage, haben die Eigentümer die Möglichkeit, diese mit einer vom Staat forcierten E-Mobilität-Flotte zu verbinden“, sagt Schwarz. Die voranschreitende Digitalisierung, auch im Gewerbebereich, werde die Chance auf energieeffiziente und „grüne“ Gebäudeobjekte neu definieren.

Digitale transparente Darstellung der Verbrauchsdaten

Bei Techem sind wir fest davon überzeugt, dass die Digitalisierung eine unverzichtbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende darstellt, insbesondere im Kontext eines klimaneutralen Gebäudebestands. Matthias Göttfert, Geschäftsführer der Techem Messtechnik GmbH: „Unser Beitrag besteht darin, eine präzise Messung von Wärme- und Wasserverbrauch zu ermöglichen. Diese exakte Erfassung ist von enormer Bedeutung, da sie die Grundlage dafür bildet, festzustellen, ob ein Gebäude tatsächlich klimaneutral oder energieeffizient betrieben wird.“ Techem setzt dabei auf intelligente Smart-Metering-Systeme und die Fernauslesung durch das Techem Smart System (TSS3). „Die Kombination dieser Technologien mit unserem Techem-Kundenportal ermöglicht eine umfassende, digitale und transparente Darstellung der Verbrauchsdaten in Gebäuden“, sagt Göttfert. Dieser Ansatz repräsentiere einen bedeutenden Schritt hin zur Erreichung von Klimaneutralität im Gebäudebestand.

Durch die Transparenz, die durch diese Maßnahmen geschaffen werde, und die daraus resultierenden Einsparungen werde auch langfristig die Finanzierbarkeit gewährleistet. „Zudem eröffnet sich weiteres Potenzial für Einsparungen, indem die erlangten Erkenntnisse aktiv in nachhaltige und effiziente Maßnahmen zur Energieoptimierung umgesetzt werden“, so Göttfert.