Künstliche Intelligenz in der Hausverwaltung

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08.07.2024

Von: Redaktion OIZ
Ein brandneuer PropTech-Guide erläutert, wo und wie die KI Hausverwaltungen unterstützen kann.

Cover des PropTech-Guides
Voilà! Der neue PropTech-Guide ist da.

Im letzten Jahr geisterte das Thema KI überall herum, aber gerade im Bereich der Hausverwaltungen gab es noch nichts Nennenswertes. „Das änderte sich im ersten Quartal 2024 schlagartig“, sagt Sabina Berloffa, CEO der BSC Strategy Consulting GmbH und Strategic Lead bei enteco, ihres Zeichens federführend bei der Erstellung von PropTech-Guides. Der Nebel um neue auf den Markt strömende und mehr oder weniger funktionierende KI-Tools habe sich langsam gelichtet. „Auch von Seiten der Hausverwaltungen bekamen wir zunehmend Anfragen, wie man nun am besten strategisch vorgehen könnte, um auf den neuen Trend vorbereitet zu sein“, berichtet Berloffa. So sei die Zeit reif gewesen, sich in der PropTech-Welt umzusehen, welche KI-Anwendungen einsatzfähig sind beziehungsweise es bald sein werden.

Die Entstehung des Guide begann mit einer Kategorisierung der potentiellen KI-Anwendungsbereiche in der Hausverwaltung – mit einer umfangreichen Recherche im Vorfeld. Dann erfolgte eine Einteilung in acht Bereiche. „Wir haben rund 400 PropTechs in unserer Datenbank, mit denen wir im Rahmen unserer Beratungsaufträge Kontakt halten, um unter anderem Immobilienunternehmen im Match-Making mit Partnern aus dem Tech-Bereich sowie bei der strategischen digitalen Neuausrichtung zu unterstützen“, so Berloffa. In diesem Pool habe es ein paar Anbieter gegeben, „aber letztendlich suchten wir aktiv und marktübergreifend nach PropTech-Unternehmen mit KI-relevanten Anwendungen für Hausverwaltungen.“

Zweiter Guide-Teil folgt im Herbst

Da man im vorliegenden Guide niemals alle Anwendungsbereiche für KI abbilden kann, konzentrierte man sich aus den acht Kategorien vorerst auf zwei Themen: auf die Automatisierung von Prozessen inklusive Collaboration sowie auf die Kommunikation mit Eigentümern und Mietern. Es werden also Unternehmen vorgestellt, die erprobte zukunftstaugliche Lösungen beziehungsweise Ansätze anbieten. Es sei für Hausverwaltungen ratsam, genau in diesen beiden Bereichen mit dem KI-Thema zu starten und sich langsam lernend weiterzuentwickeln, sagt Berloffa, die einen zweiten Teils des Guides ankündigt. Denn: „Generell kann man sagen, dass die KI nun zügig in immer mehr Anwendungsbereiche der Hausverwaltung Einzug hält. Wir werden als Unternehmensberatung im Immobilienbereich daher spätestens im Herbst in eine Vertiefung der einzelnen Kategorien gehen.“ Ergo werde es im Herbst einen Guide geben, der das Thema Verwaltung und Management von Gebäuden mit KI zum Inhalt habe. Also Energiemanagement, Nachhaltigkeit, Sanierung und Instandhaltung, Energieeffizienzsteigerung.

Da KI nicht ohne Daten beziehungsweise umfangreiches Wissen über Daten, Storage, Aufbereitung, Prozessoptimierung & Co funktioniert, sind nun nicht mehr die ganz jungen Startups mit kreativen Ideen an vorderster Front dabei, sondern Anbieter, die über Erfahrung im Umgang mit Big Data, Datenbanken, IOT-Connectivity und Digitalisierung verfügen. Perfekt ist natürlich der Zugang, wenn sich der Anbieter oder Berater mit dem Tagesgeschäft und den Voraussetzungen von Hausverwaltungen, aber auch von Maklern und Bauträgern gut auskennt und – on top – über umfangreiche Digitalisierungs- und Beratungspraxis verfügt.

Frau in schwarzem Blazer
Sabine Berloffa, CEO der BSC Strategy Consulting GmbH und Strategic Lead bei enteco: „Die KI hält nun zügig in immer mehr Anwendungsbereiche der Hausverwaltung Einzug.“

Was bringen KI-Anwendungen?

Sie, Sabina Berloffa, werde oft gefragt, ob man mit dieser KI-Thematik nicht etwas übertreibe und Hausverwaltungen das Thema noch ignorieren könnten. Denn es höre sich jetzt schon alles zu kompliziert an und man habe ja auch nicht wirklich Ressourcen dafür. „Nein, kann man nicht. Im Gegenteil, man sollte jetzt anfangen. Die Hausverwaltungen haben sogar die einmalige Chance, die oftmals verschlafene Digitalisierung zu überspringen und gleich in die KI-Anwendungen einzutauchen“, antwortet sie. Denn Hausverwaltungen hätten sehr viele Daten, und genau das sei die Basis jeder Anwendung. KI sei aber nicht etwas, was man einfach so schnell implementiere. Man müsse sich davor tiefgehend mit Prozessen im Unternehmen und den vorhandenen Daten beschäftigen, „aber vor allem damit, wo und wie man starten will, kann und muss.

Was bringen KI-Anwendungen überhaupt? Berloffa: „Wenn man sich überlegt, was so alles am Tisch eines Hausverwalters landet, wird einem bange. In Zukunft kommt hinzu, dass die Klimaziele im Gebäudesektor einzuhalten beziehungsweise zu realisieren sind, die Mieter und Eigentümer zunehmend digital fit sind, und die Hausverwaltungen zu wenig Ressourcen und Zeit haben, um das alles vernünftig zu managen.“ Vor allem die kleineren Hausverwaltungen würden sich damit sehr schwertun. Darum wäre ein erster guter Schritt, sich Gedanken darüber zu machen, wie man KI in der Kommunikation mit Mietern und Eigentümern einführe respektive in der Automatisierung von wiederkehrenden Prozessen.

Einen interessanten Zugang zu dem Thema KI hat die Harri GmbH. Der Eigentümer war selbst Hausverwalter. Heute empfiehlt er – gerade kleineren Unternehmen –, den Kunden mehr einzubinden, um sich quasi selbst mit KI zu servicieren. Mit seinen digitalen Tools und Sensoren ermöglicht Harri eine datenbasierte Verwaltung, die auf Echtzeit-Informationen basiert. Ein zentraler Punkt ist der Echtzeit-Avatar, der kontinuierlich Daten sammelt und auswertet. So werden mögliche Probleme erkannt, bevor sie auftreten, und direkte Maßnahmen können eingeleitet werden. Diese Automatisierung und vorausschauende Wartung sind dank KI möglich, was die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Immobilienverwaltung erheblich verbessert.

Link zum kostenlosen Download von „Künstliche Intelligenz in der Hausverwaltung“: PropTech Guide No.7 für Immobilienverwalter:innen - WKO. Link zum Download weiterer PropTech-Guides: Publikationen und Literaturempfehlungen – WKO