Wohnbauprojekte-Pipeline

Gegen den bundesweiten Trend

Claudia Aigner
07.03.2025

Eine aktuelle Wohnbauprojekte-Studie bescheinigt Oberösterreich einen trotz aller Widrigkeiten konstanten Markt.

Pressekonferenz am 12. Februar 2025 in Linz. Der Anlass? Die Präsentation der von WKÖ in Zusammenarbeit mit Exploreal aktualisierte Studie „Wohnbauprojekten in der Pipeline in Oberösterreich“ für das heurige Jahr. Insgesamt wertete man für das Bundesland 530 Projekte mit rund 11.300 Wohneinheiten aus, die 2023 bis 2025 errichtet wurden beziehungsweise werden. Für die Landeshauptstadt Linz kamen 81 Projekte mit rund 2.300 Einheiten unter die Lupe. „Ich darf sagen, wir haben alle gemeinsam, gewerblich wie gemeinnützig, in Oberösterreich entgegen den bundesweiten Trends den Markt trotz aller Schwierigkeiten konstant halten können“, erklärte Mario Zoidl, seines Zeichens Fachgruppenobmann der oberösterreichischen Immobilien- und Vermögenstreuhänder. Er betonte weiters, dass die Studie jedes Jahr eine Übersicht über den Markt sowie die Wohnsituation im Bundesland ob der Enns liefert und daher ein guter Parameter für alle wichtigen Entscheidungsebenen ist.

Gute Transaktionszahlen

Noch detaillierter zu den Zahlen: Heuer werden rund 3.400 fertiggestellte Wohneinheiten prognostiziert. Der Wert liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres, aber um 26 Prozent unter den Fertigstellungen von 2023. Für 2026 ist mit einem Anstieg auf etwa 3.900 fertiggestellte Einheiten auszugehen.

Mann in schwarzem Anzug
Mario Zoidl, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in Oberösterreich: „Die Studie ist jedes Jahr ein guter Parameter für alle wichtigen Entscheidungsebenen.“ Credit: Eric Krügl

Zoidl weiter: „Eine gute Nachricht kann ich auch an unsere gewerblichen Bauträger weitergeben: Bei den Transaktionszahlen liegt Oberösterreich ebenfalls besser als gesamt Österreich. Die Zahlen sanken 2024 weitaus weniger dramatisch als im Bundesgebiet und seit Ende 2024 spüren wir sogar einen Aufwind. Das gute Miteinander zwischen gewerblichen und gemeinnützigen Wohnbau in Oberösterreich hält die Preise stabil. Wir sind weder massiv gesunken noch explodiert, sondern mit einem Preisanstieg von bis ein Prozent pro Wohneinheit konstant.“

Durchschnittlich 75 Quadratmeter Wohnnutzfläche

Für Fachgruppenobmann-Stellvertreter Gerald Hommer „sind diese Zahlen ein wichtiger Indikator dafür, was unsere Betriebe in Oberösterreich trotz Krisen tagtäglich leisten.“ Er führte bei der Pressekonferenz aus, „dass gerade die schwierigen Finanzierungsbedingungen, wie etwa auf Käuferseite die KIM-Verordnung, aber auch die Zinsentwicklung und allgemeinen Teuerungen bundesweit die Immobilienwirtschaft massiv gebremst hat“, und erklärte: „Die Zahlen sowohl im Neubau als auch in den Transaktionen gehen bundesweit zurück. Wir haben es geschafft, trotz Einbrüchen ein konstantes Niveau zu halten. Mehr noch, in den kommenden Jahren geht es wieder nach oben.“ Auch auf der Käuferseite komme 2025 wieder Bewegung in den Markt.

Übrigens umfasst das durchschnittliche oberösterreichische Projekt laut der Studie 21 Wohneinheiten (unverändert zur Vorjahresauswertung). Das ist im Vergleich zu Linz mit im Schnitt 29 Einheiten wesentlich kleiner. Während die mittlere Wohnnutzfläche im Bundesland bei 75 Quadratmeter liegt, müssen Linzer im Schnitt mit rund 64 Quadratmetern zurechtkommen. Dem Wunsch nach Freiraum wird jedoch mittlerweile zu 98 Prozent nachgekommen, entweder mit Balkonen, Loggien oder Gärten.

 

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